Tiere

Wildbienen-Nisthilfen

Insekten-Hotels bauen macht Spaß und mit ein paar Tipps hat man ein schönes Quartier in dem man z.B. emsige Wildbienen beobachten kann. Die meisten käuflichen Nisthilfen sind leider ziemlich nutzlos, deshalb ist selbst bauen eine tolle Alternative. Tolle Tipps dazu gibt es auf der Website von Werner David (34-seitiges PDF zum Download): https://www.naturgartenfreude.de/wildbienen/nisthilfen/

Sand-Steilwände sind eine tolle Nishilfe, z.B. für Pelzbienen, Furchenbienen, Seidenbienen. In der Natur nutzen sie Steilhänge, Flussufer, altes Gemäuer etc. Im Garten können wir selbst Sandwände in in Kisten nachbilden. Eine gute Anleitung findet sich hier:
https://www.wildbee.ch/wildbienen/nistplaetze/steilwandbewohner

Etwa 75% aller 504 Wildbienenarten in Bayern nisten im Boden und brauchen dazu offene Bodenstellen. Durch ein Sandarium kann man ihnen Platz für die Kinderstube schaffen. Spitze Steine oder stachelige Äste halten Samtpfoten fern.

Gärten für Igel

Seit über 12 Millionen Jahren gibt es Igel. Sie sind die älteste in unveränderter Form noch vorhandene Säugetierart auf unserem Planeten. Seit 2017 stehen sie in Bayern auf der Vorwarnliste und gelten als gefährdete und besonders geschützte Wildtiere.

Igel
Beliebter Garten-Besucher. Foto: Ulrike Stickroth

Igel sind nachtaktive Einzelgänger, die sich hauptsächlich von großen Laufkäfern und Larven von Nachtschmetterlingen ernähren. Im eigenen Garten kam man viel tun, um die sympathischen Tiere zu unterstützen:

  • Laub und Reisighaufen in ruhigen Ecken liegen lassen; auch Igelhäuser werden gerne angenommen, vor allem wenn sie mit Laub oder Ästen bedeckt sind. Igel nutzen tagsüber oft verschiedene Quartiere, es kann also gar nicht genügend wilde Ecken geben.
  • Den Rasenmäher nur tagsüber nutzen und einen Sicherheitsabstand zu Hecken und Büschen halten.
  • Bitte unbedingt auf Gift („Pflanzenschutzmittel“) und künstlich-chemische Dünger verzichten. Beides zerstört gesundes Bodenleben sowie alle Insektenarten und gelangt unweigerlich auch in die Nahrungskette von Tieren und Menschen.
  • 10 x 10 cm große Lücken unter dem Zaun offen lassen als Durchschlupf.
  • Frisches Wasser (keine Milch!) anbieten, z.B. In einem Untersetzer mit ein paar Steinen drin oder einem flachen Teich mit griffigen Rändern.
  • Vielfältige Gärten mit unterschiedlichen Strukturen und heimischen Pflanzen bieten Lebensraum für vielfältiges Leben. Hier fühlen sich auch Igel wohl und finden artgerechte Nahrung.
  • Totholz im Garten liegen lassen. 1500 verschiedene Käferarten haben ihre Kinderstube im Totholz und Käfer sind die Leibspeise von Igeln.
  • Gesunde Igel haben eine Tropfenform. Eine Einbuchtung am Hals ist ein sogenannter Hungerknick. Katzennassfutter ohne Gelee mit einem TL Weizenkleie und 1 TL Pflanzenöl kann Igel vor dem Verhungern retten. In einem Igelhaus angeboten ist es auch „katzensicher“.
  • Tagaktive, umherirrende oder liegende Igel sind krank und brauchen dringend Hilfe von einem Wildtier-erfahrenen(!) Tierarzt oder Igelpfleger. Unbedingt darauf achten, dass ausschließlich Jacutin Pedicul Spray und kein Flohpulver oder Spot-On verwendet werden, das kann Igel töten. Auch sollen nur aufgewärmte Tiere behandelt werden. Bitte kein Rotlicht verwenden.
  • Kompetente Hilfe und auch Merkblätter für Tierärzte gibt es bei http://www.pro-igel.de/merkblaetter/merkblaetter.html