Beispiele

Hier sind einige Beispiele aus Naturgärten.

Viel Inspiration gibt es auch bei den Ergebnissen unserer letzten Aktionen und bei den Tipps.

Brunnen im Blütenmeer

Brunnen mit Seerose und Stauden im Stadtgarten
Im Stadtgarten der Familie Reimann in Memmingen blüht und summt es. Selbst der Brunnen ist ein Hingucker – und ein kleines Biotop (Foto: Andreas Reimann)

Stadtgärten können viel mehr bieten als kurzgemähten Rasen. Familie Reimann hat sowohl heimische Wildpflanzen als auch Kulturpflanzen. Auch eine Rasenfläche gibt es. Insgesamt ist ein richtiges Paradies für die Bedürfnisse von Menschen und Insekten in der Stadt entstanden.

Naturmaterial verwenden

Zucchini-Turm und Beet. Foto: Jana Enke

Ein Zucchini-Turm aus Zweigen links, der gerne auch mit Kompost und Erde befüllt werden kann; ein Beet aus Astschnitt auf der rechten Seite. Eine Mulchschicht aus Laub, Grasschnitt oder Flächenkompost schützt vor dem Austrocknen und liefert kostenlos Nahrung für Regenwürmer und andere Boden-Lebewesen und somit auch für die Pflanzen. Steine speichern die Wärme und dienen gleichzeitig als Unterschlupf für nützliche Insekten.

Gurkentürme. Foto: Jana Enke

Diese Gurkentürme aus Altholz machen es den Schnecken schwer, bis zu den Pflanzen zu kommen.

Beete aus Naturmaterial und Upcycling-Ideen. Foto: Jana Enke

Vorhandenes Material wird hier sinnvoll wiederverwendet: Altholz, Astschnitt, Stangen aus einem Trampolin, Laub. So kann man sich Neu-Anschaffungen sparen.

Statt künstlichem Dünger kommen beim Gemüse-Anbau (Flächen-)Kompost, Pflanzenjauchen oder Mist zum Einsatz. Durch Mischkultur, regionaltypische Pflanzen und vielfältige Strukturen gibt es zu potenziellen Schädlingen bald entsprechende Nützlinge. Blattläuse sind beispielsweise leckerer Babybrei für Vogelkinder, Marienkäfer oder Florfliegen-Larven, die alle dringend auf diese Nahrung angewiesen sind.

Kreatives Mülltonnen-Häuschen

Foto: Hortus Romanticus, Karin Brenner

Die meisten heimischen Pflanzen lieben magere Böden. Selbst für die extensive Dachbegrünung mit nur wenigen cm Tiefe gibt es ansprechende Auswahl, zum Beispiel:

  • Berg-Lauch (Allium senescens ssp.montanum)
  • Gewöhnliche Grasnelke (Armeria maritima ssp.elongata)
  • Karthäuser-Nelke (Dianthus carthusianorum)
  • Heide-Nelke (Dianthus deltoides)
  • Blau-Schwingel (Festuca glauca)
  • Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)
  • Echtes Labkraut (Galium verum)
  • Wilder Majoran/Dost (Origanum vulgare)
  • Steinbrech-Felsennelke (Petrorhagia saxifraga)
  • Frühlings-Fingerkraut (Potentilla tabernaemontani)
  • Trauben-Steinbrech (Saxifraga paniculata)
  • Weißer Mauerpfeffer (Sedum album)
  • Felsen-Fetthenne (Sedum reflexum)
  • Milder Mauerpfeffer (Sedum sexangulare)

Dekorative Wasserstelle

Mini-Teich in einem Zuber mit großer Wurzel, die hineinragt und Blüten von Lauch
Wasser und Totholz sind nützlich und überlebensnotwendig für viele Insekten. Foto: Carola Hoppen, Hortus-Netzwerk.

Wasser und Totholz können sehr dekorativ sein. Sie sind außerdem Lebensgrundlage für viele Gartenbesucher. Im Totholz ist die Kinderstube vieler Käfer und Wildbienen. Davon profitieren auch Vögel und Igel, die Insekten als Nahrung benötigen.

Im Wasser bitte unbedingt eine griffige Ausstiegshilfe anbieten, damit hineingeplumpste Insekten wieder herausklettern können.

Kreative Upcycling-Idee

Steinpyramide mit Insektentränke; Foto: Petra Bücker, Hortus-Netzwerk

Hier wurden vorhandene Wegplatten einer neuen und sehr ansehnlichen Bestimmung zugeführt. Das i-Tüpfelchen ist eine kleine Wasserstelle für durstige Insekten mit griffigem Untergrund.

Platz ist auch an ungewöhnlichen Stellen

Mauerpfosten mit Sedum und Hauswurz in Blüte
Sedum und Sempervivum sind sehr genügsam und kommen mit wenig Wasser und Substrat aus. Die Blüten sind Pollen- und Nektarspender (Foto: Doris Haders, Hortus-Netzwerk).

Recycling-Mauer

Diese Recycling-Mauer von Christof Wegner steht in Illertissen vor der Staudengärtnerei Gaißmayer und ist ein toller Sitz- und Beobachtungsposten für Besucher. Ausrangierte Steine und Waschbeton-Platten bieten vielerlei Unterschlüpfe für Amphibien und Insekten. Überlebenskünstler unter den Pflanzen finden hier Platz.

Friedhofs-Bepflanzung

Dieses Beet hat Gudrun Rosenthal aus dem Hortus-Netzwerk mit viel Liebe für ihre Eltern angelegt. Gepflanzt wurden Nelken, Sedum, Thymian und Karthäusernelken. Im Beet wurde dekoratives und nützliches Totholz platziert.
Ein würdevoller Ort, der wenig Pflege benötigt … und dafür viel Zeit zum Gedenken lässt. Die Bepflanzung ist dauerhaft, benötigt kaum Wasser und wechselt die Farbe mit den Jahrezeiten. In der Friedhofsfibel gibt es noch mehr Anregungen den Friedhof so zu gestalten, dass biologische Vielfalt Raum gewinnt.